Seit Juli 2018 darf Amalgam bei Kindern unter 15 Jahren sowie schwangeren oder stillenden Frauen laut EU-Parlament nicht mehr verwendet werden.
In unserer Praxis benutzen wir grundsätzlich kein Amalgam mehr sondern verwenden moderne Composit-Werkstoffe zum Füllen von Zähnen.
Nachteile von Amalgam
Lange Zeit wurde ausschließlich Amalgam als Füllungswerkstoff verwendet. Amalgam ist eine Legierung mehrerer Metalle, die mit dem Schwermetall Quecksilber angemischt wird. Wissenschaftlich wurde bestätigt, dass der Körper bei der Freisetzung von Quecksilber belastet werden kann. Quecksilberdämpfe werden über Schleimhäute und Lunge ins Blut übergeführt und werden in Niere und Gehirn gespeichert und nicht mehr abgegeben.
Ein weiterer Nachteil ist, dass Amalgam nicht am Zahn anhaftet und daher sozusagen durch breitere Stellen in der Tiefe (unter sich gehende Stellen) in den Zahn eingeklemmt werden muss. Dadurch muss häufig mehr gesunde Zahnsubstanz weggeschliffen werden als nötig, damit das Amalgam hält.
Nach einiger Zeit oxidiert das anfänglich silberfarbige Amalgam und wird oberflächlich daher meist schwarz, was nicht zu einer optimalen Ästhetik beiträgt.
Alternative Behandlungsmöglichkeiten
Wir bieten Ihnen gerne hochwertige Alternativen an - zum Beispiel Mehrschicht-Composite-Füllungen, Einlagefüllungen (Inlays) aus zahnfarbener Keramik oder in Gold. Wir besprechen mit Ihnen ausführlich die Möglichkeiten und Sie entscheiden dann, welche Lösung für Sie die Beste ist.
Die Krankenkassen bezahlen im Seitenzahngebiet immer noch Amalgam als „Standardversorgung". Wir besprechen mit Ihnen im Einzelfall, welche etwaigen Mehrkosten für die alternativen Versorgungen entstehen.
Amalgamentfernung
Quecksilberdämpfe entstehen in erster Linie beim frischen Legen einer Füllung (in den ersten Tagen) und beim Ausbohren der Füllung. In der Regel entfernt man daher intakte Amalgamfüllungen nicht, sondern nur, wenn sie undicht werden oder sowieso erneuerungsbedürftig sind.
Auf Wunsch können natürlich auch intakte Füllungen entfernt werden, dies ist keine Kassenleistung und vom Patienten privat zu honorieren.
Bei der Amalgamentfernung arbeiten wir auf Wunsch unter sogenanntem „Kofferdam". Hier handelt es sich um einen dünnen Gummi, der den Zahn von der Mundhöhle trennt und verhindert, dass Amalgamspäne beim Ausbohren in den Mund gelangen. Mit starker Wasserkühlung und großen Saugern saugen wir die Amalgamdämpfe nahezu komplett ab, um die Belastung für den Patienten so gering wie möglich zu halten.